25. April 2017, VHS Krefeld, von-der-Leyen-Platz 2
Vortrag von Prof. Dr. Thomas Heberer, Seniorprofessor Universität Duisburg Essen:
“50 Jahre Beginn und 40 Jahre Ende der “Kulturrevolution”. Das Trauma ist noch immer nicht bewältigt”.
1966 initiierte Mao die „Große Proletarische Kulturrevolution“ in China – eine Bewegung, die China verändern sollte und verändert hat. Erst mit dem Tod Maos 1976 endete auch diese Bewegung, die auch in anderen Teilen der Erde nachhaltige Wirkung entfaltete, u.a. in der deutschen Studentenbewegung von 1968. Zwar hat die chinesische Parteiführung die Kulturrevolution im Jahre 1980 als große Tragödie bezeichnet, eine öffentliche Aufarbeitung dieses Traumas hat es in China bislang aber nicht gegeben. Prof. Dr. Thomas Heberer ging in seinem Vortrag der Frage nach den Ursachen dieser Bewegung nach, der Rolle Maos und seinen Absichten sowie der aktuellen Diskussion, die von der Parteiführung zwar nicht unterstützt wird, im Internetzeitalter aber gleichwohl im Internet als neuem sozialem Medium heftig geführt wird. Neben der Ablehnung der Kulturrevolution gibt es zugleich eine wachsende Strömung mit der Forderung nach einer neuen Kulturrevolution, vor allem unter Personen, die diese Zeit nicht selbst erlebt haben.