war ein Vortrag der GDCF Krefeld – Niederrhein am 11. Juli 2013 in Gut Heyenbaum in Krefeld, der großes Interesse fand.
Der Sinologe Prof. Dr. Hans-Ulrich Vogel von der Universität Tübingen sprach über die mehr als dreitausendjährige Geldgeschichte Chinas. Sie war verbunden mit den unterschiedlichsten Materialien, mit Bronze und Messing, Gold und Silber und in ungemünzter Form wie Seide, Tuch, Getreide und Kauri-Muscheln.
China war das Land, in dem das Papiergeld erfunden wurde, das im 14. Jahrhundert zeitweise das einzige zugelassene Zahlungsmittel war. Das chinesische Reich wurde ab Mitte des 16. Jahrhunderts immer mehr von japanischem, südamerikanischem und mexikanischem Silber abhängig und somit in die im Entstehen begriffene Weltgesellschaft eingebunden. Das wirkte sich zuerst positiv für das Land aus – bis zu den in der Mitte des 19. Jahrhunderts sich ausbreitenden Opiumkriegen, die sehr negative Ursachen und Folgen hatten.
Dieser Rückblick in die Geldgeschichte Chinas machte geradezu neugierig auf die Position der heutigen chinesischen Währung “Renminbi”. Diplomkaufmann Thomas Scheidemann von der Sparkasse Krefeld sprach über aktuelle Entwicklungen zum Zahlungsverkehr und zu Währungstauschgeschäften mit der chinesischen Währung. Eingeführt wurde der “Renminbi” vor 64 Jahren von der kommunistischen Regierung. Er spielte – anders als der Dollar oder Euro oder der japanische Yen – für Zahlungen der internationalen Handelsströme lange Zeit gar keine Rolle.
2004 begann die chinesische Regierung mit ersten, winzig kleinen Schritten, die Internationalisierung des Renminbi vorzubereiten. Erst seit Mitte 2010 können Exporte und Importe weltweit bei Beachtung bestimmter Regularien in Renminbi abgewickelt werden, erklärte Thomas Scheidemann. Ziel der chinesischen Regierung ist es, den Renminbi weiter zu internationalisieren – ohne jedoch die Kontrolle über Wechselkurse etc. auf den Finanzmärkten und Risiken auf den Bankenmärkten aus der Hand zu geben.
Diese Veranstaltung der GDCF Krefeld – Niederrhein war eine interessenbindende Begegnung von Wissenschaft und täglicher Banker-Praxis zum weltbewegenden Thema “Geld”. Das bestätigten u.a. auch Bezirksvorsteher für den Stadtbezirk Krefeld-Ost, CDU-Ratsherr Hans-Jürgen Brockers und CDU-Fraktionsgeschäftsführer Peter Könen. Kleine Gruppen setzten ihren Meinungsaustausch bis gegen Mitternacht in die private Sphäre fort.