Kulinarische Reise oder: Haare schneiden am Neujahrstag bringt Unglück

Am 30. Januar 2013 fand im Restaurant China City die monatliche kulinarische Reise der Krefelder Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft statt. Die zahlreichen Teilnehmer ließen es sich munden bei einer vorzüglichen Auswahl von Rindfleisch-,geflügel- und Fischgerichten. Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Frau Brigitte Plehn über die mythologischen Grundlagen und die Bräuche des chinesischen Neujahrsfestes.

Das Neujahrs- oder Frühlingsfest ist der wichtigste Feiertag im Jahr des chinesischen Volkes. Gefeiert wird in fast allen Ländern Ostasiens, aber auch in Übersee und sogar in Krefeld, wo Chinesen und Freunde Chinas diesem Fest mit Freude entgegensehen. Wir erfuhren, dass das Fest zu der größten Migrationsbewegung der Welt führt, da Millionen von Chinesen bestrebt sind, zum “Mondneujahr” mit ihrer Familie zu feiern.

Eine Parallele zu unserer Art, Neujahr zu feiern, ist der Brauch, das “Jahresmonster” mit Lärm und Feuer zu vertreiben. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Aufführung des “Löwentanzes”, was die Ebenbürtigkeit des Löwen gegenüber dem Kaiser betont. Selbst im sozialistischen China werden solche feudalen Vorstellungen wieder oder immer noch geschätzt.

Erstaunen erregte die Sitte des Kotaus (rituelle Verneigung) vor den Eltern und das Opfern von Räucherstäbchen. Auch die Tatsache, dass Shopping für viele Chinesen die beliebteste Feiertagsaktivität darstellt, rief Verwunderung hervor. An gesetzlichen Feiertagen sind die Geschäfte geöffnet.

Und warum bringt Haareschneiden am Neujahrstag Unglück?

Antwort: Haare heisst im Chinesischen “fa” und dieses Wort  klingt so ähnlich wie das Wort für Wohlstand. Man will sich doch nicht den Wohlstand an diesem besonderen Tag “wegschneiden”.

(W.P.)