Empfang im Rathaus am 10. Dezember 2010
„Eine Freundschaft muss wie eine Tasse Tee sein“, sagt ein chinesisiches Sprichwort. „Sie muß klar sein und durchscheinen bis auf den Grund.“ Mit diesem bildlichen Vergleich eröffnete Herr Oberbürgermeister Gregor Kathstede seine Ansprache und Gratulation anläßlich der Gründung der Gesellschaft für deutsch chinesische Freundschaft Krefeld e.V. (GDCF-KR e.V.) vor 25 Jahren.
Die zu diesem Geburtstagsempfang ins Krefelder Rathaus geladenen Gäste waren Vorstand und Mitglieder der GDCF, Schulleiter verschiedener Krefelder Gymnasien, Unternehmer und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Krefeld. Als besonders ehrenwerte Gäste kamen von der Chinesischen Botschaft in Berlin der Leiter der Kulturabteilung Gesandter/Botschaftsrat Herr Li Xin sowie Kultur-Attachée Frau Zhang Xiao.
Oberbürgermeister Kathstede erinnerte die Gäste daran, dass China zum Gründungszeitpunkt der GDCF ein Entwicklungsland gewesen sei und nun – nach einer rasanten und gewaltigen Entwicklung – sich auf dem Weg zu einer modernen, aufstrebenden Wirtschaftsmacht befinde.
Die GDCF habe während dieser Jahre Kontinuität in ihrer Arbeit um das Kennenlernen und Verstehen Chinas Kultur gezeigt. Deshalb seien heute dort Brücken, wo früher Gräben gewesen seien. Für diesen unermüdlichen 25- jährigen Einsatz der GDCF dankte Oberbürgermeister Kathstede allen daran Beteiligten.
Abschließend gratulierte er der Vorsitzenden Traute Nieter stellvertretend für die gesamte GDCF und überreichte ihr Blumen und einen Ehrenteller der Stadt Krefeld.
Dann richtete Gesandter/ Botschaftsrat Li Xin ein Grußwort an das Publikum. Seit der Gründung der GDCF hätte diese sich intensiv bemüht, die chinesische Kultur und Lebensart hierzulande bekannt zu machen und ein positives Verhältnis zwischen beiden Ländern aufzubauen, Die Vorsitzende, gemeinsam mit vielen ähnlich Interessierten, habe hier viel geleistet, denn sie habe ein Tor zum Reich der Mitte aufgestoßen und an der Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen ständig gearbeitet. Diese Freundschaft, so betonte Botschaftsrat Li zuletzt, werde wachsen und immer mehr Früchte tragen.
Auch Traute Nieter als Vorsitzende der GDCF-KR e.V. richtete Begrüßungsworte an die versammelten Gäste. Sie begann mit einem Zitat des deutschen Schriftstellers August von Kotzebue aus dem 18. Jahrhundert: „Freundschaft ist die Blüte des Augenblicks und die Frucht der Zeit.“ Dann wies sie darauf hin, dass die Unterschiede zwischen dem fernöstlichen Land und dem unseren groß seien und die Menschenbilder beider Länder und Kulturen so verschieden, dass sie nicht so einfach kompatibel seien. Gegenseitiges Verstehen und der Aufbau eines von Freundschaft getragenen Miteinanders mache ein „Voneinander Lernen“ notwendig. Um das hierfür wichtige „Chinawissen in Krefeld“ bemühe sich die GDCF-KR e.V. beständig.
Zuletzt stand Frau Prof. Dr. Marie-Louise Klotz, Schriftführerin der GDCF-KR e. V. am Rednerpult. Sie bezeichnete es als weise, junge Menschen mit China bekannt zu machen, denn dies wäre zum Wohle beider Länder. Mit dem Kennenlernen einer fremden Kultur können sowohl die mit Neuem oft verbundenen Ängste abgebaut werden, als auch die Achtung vor diesem Neuem, dieser Kultur, wachsen.
Die GDCF-KR e.V. ermuntere und ermutige junge Menschen zum Weiterlernen, ohne sie zu drängen.
Die Arbeit, die die GDCF leiste, sei Arbeit mit Weitblick.
Dass China heute zum Alltag in Krefeld gehöre, ginge auf das längjährige Engagement der Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft zurück.
Der Geburtstagsempfang wurde musikalisch verschönt durch Beiträge aus beiden Kulturen. Ein Streichquartett der Musikschule Krefeld mit Katharina Borach, Torsten Jans, Jan Raderschatt und Inka Jans eröffnete mit dem Stück Afr. BWV 1068 von Johann Sebastian Bach die Feierstunde und beschloss sie mit Mozarts Rondo KV 525 aus der Kleinen Nachtmusik.
Die chinesische Sängerin Liu Wei-Herrmann trug – stellvertretend für die Kultur ihres Heimatlandes – das in China weit bekannte Lied vom Yangtse vor, in welchem der mächtige Fluss als Mutter verehrt und besungen wird.
Mit einem Eintrag aller Teilnehmer in das Gästebuch der Stadt und einem Umtrunk, der Gelegenheit zur Gratulation und zum Gespräch bot, endete der Empfang anläßlich der Gründung der GDCF-KR e.V. 1985 und ihrer weiter führenden Arbeit seit einem Vierteljahrhundert.
(12-2010; bpl)